Gebäudebrand - 13.04.2023

Bericht veröffentlicht von am 21.04.2023

Datum: 13.04.2023 
Alarmzeit: 02:48 Uhr
Alarmierungsart: Digitaler Meldeempfänger
Dauer: 1 Tag(e) 18 Std. 12 Min.
Kategorie: B5
Einsatzort: Reichental, Süßer Winkel
Fahrzeuge: FW GE 1/10-1, FW GE 1/33, FW GE 1/46, FW GE 1/23, FW GE 1/11, FW GE 1/19, FW GE 1/74, FW GE 5/42-1, FW GE 5/42-2, FW GE 4/42, FW GE 4/19, FW GE 3/44, FW GE 3/19, FW GE 7/42, FW GE 7/19, FW GE 7/21
Eingesetzte Kräfte: Abteilung Gernsbach, Abteilung Süd, Abteilung Lautenbach, Abteilung Staufenberg, Abteilung Reichental, ELW-Gruppe


Einsatzbericht:

B5

Am 13. April wurden wir um 02:48 Uhr zu unserem wohl tragischsten Brandeinsatz der letzten Jahrzehnte alarmiert:

Gemeldet war ein Gebäude in Vollbrand in Reichental. Mehrere Personen auf dem Dach, mehrere Personen im Gebäude. Die Polizei war bereits vor Ort. Diese Lagemeldung bestätigte sich beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs nach nur neun Minuten. Sofort wurde die Rettung der Personen auf dem Dach über tragbare Leitern eingeleitet. Ein Innenangriff war aufgrund der Brandausbreitung im Gebäude zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich. Daher wurde das Primärziel auf die Verhinderung der Ausbreitung des Brandes auf die umliegenden und eng angrenzenden Häuser, welche teilweise aus Fachwerkhäusern bestehen, gelegt. Mehrere C-Rohre sowie die Drehleiter mit einem Wenderohr sorgten dafür, dass die Flammen nicht auf die benachbarten Gebäude übersprangen. Zusätzlich unterstützte uns ein Hubschrauber der Polizei aus der Luft, um eine mögliche Brandausbreitung zu erkennen. Da der massive Außenangriff zu einem hohen Löschwasserbedarf führte, wurden zusätzlich zu der Wasserentnahme aus dem öffentliche Wassernetz zwei Wasserentnahmestellen aus dem angrenzenden Bach eingerichtet. Nachdem sich die erste Hektik mit den vielen Personen, die sich auf der Straße befanden und von uns unter anderem von den Dächern gerettet wurden, gelegt hat, bestätigte sich die Vermutung, dass sich noch drei Personen im Gebäude befinden müssen. Da die Zerstörung am Gebäude durch den Brand bereits so stark war, war auch weiterhin kein Betreten des Gebäudes zur Personensuche und dem Ablöschen weiterer Brandstellen möglich. Aus diesem Grund wurde die SRHT-Einheit (Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen) Mittelbaden alarmiert, welche sich mithilfe des zusätzlich alarmierten Teleskopmasts der Daimler Truck AG Gaggenau, von oben in das Gebäude abseilte. Bei der aufwändigen Suche innerhalb des Gebäudes bestätigte sich dann die schlimme Vermutung. Nacheinander konnten drei tote Personen gefunden und dann nach Rücksprache mit der Kriminalpolizei aufwändig geborgen werden.

Da das Gebäude akut einsturzgefährdet war, wurde durch den bereits seit Beginn an anwesenden Fachberater des THW starke Kräfte des THW an die Einsatzstelle alarmiert. Diese sicherten über die Nacht große Teile des Gebäudes gegen Einsturz. Nur so war es möglich, weitere kleinere Glutnester abzulöschen und auch der Polizei Zutritt zu dem Gebäude für weitere Untersuchungen zur Brandursache zu ermöglichen.

Insgesamt dauerten die Löscharbeiten, die Nachlöscharbeiten, die Bergung der Personen und die Absicherungsmaßnahmen des Gebäudes 42 Stunden. Am Freitagabend konnte der Primäreinsatz gegen 21 Uhr beendet werden.

Neben der Feuerwehr und dem THW waren auch viele Kräfte des Rettungsdienstes, der DRK-Bereitschaft, der Helfer-vor Ort, der Polizei, des Notfall-Kristenteams sowie des Einsatz-Nachsorge-Teams (ENT) für die anwesenden Einsatzkräfte vor Ort.

Von der Feuerwehr waren rund 200 Kräfte mit 40 Fahrzeugen und vom THW rund 160 Kräfte mit 45 Fahrzeugen vor Ort. Polizei und Kriminalpolizei waren mit etwa 30 Personen und neun Fahrzeugen, der Rettungsdienst mit zehn Kräften und fünf Fahrzeugen, die DRK Bereitschaft mit 34 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen, NKT mit vier und das ENT mit neun Personen im Einsatz.

Trotz des leider sehr tragischen Ausgangs war die Zusammenarbeit aller beteiligter Hilfsorganisationen bei diesem Einsatz hervorragend und es konnten nicht nur 16  Personen vor den Flammen gerettet, sondern auch die Ausbreitung des Brandes auf andere Gebäude verhindert werden. Aktuell werden noch weitere Reinigungs- und Wartungsarbeiten an unseren Geräten und Materialien durchgeführt. In der kommenden Woche findet dann abschließend noch eine Nachbesprechung des Einsatzes mit allen beteiligten Organisationen statt.

Im Einsatz waren im Einzelnen:

Feuerwehr Gernsbach
Feuerwehr Weisenbach
Feuerwehr Forbach
Feuerwehr Baden-Baden (Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr)
Feuerwehr Gaggenau
Feuerwehr Kuppenheim
Feuerwehr Loffenau
Werkfeuer Daimler Truck AG Gaggenau
Feuerwehr Bühlertal (SRHT)
Bergwacht Baden-Baden (SRHT)
Kreisbrandmeister LKR Rastatt
ENT Mittelbaden
Notfall-Krisen-Team
Rettungsdienst Mittelbaden
Helfer-vor-Ort Reichental
DRK-Bereitschaften (mit den Ortsvereinen Gernsbach, Ottenau, Bischweier, Gaggenau, Muggensturm, Bietigheim)
THW Regionalstelle Karlsruhe (mit den Ortsverbänden Rastatt, Baden-Baden, Bühl, Karlsruhe, Pforzheim, Dettenheim)
THW Regionalstelle Freiburg (mit den Ortsverbänden Achern, Kehl, Offenburg)
THW Regionalstelle Mannheim (mit den Ortsverbänden Ladenburg und Haßmersheim)
THW Regionalstelle Göppingen (mit dem Ortsverband Kirchheim unter Teck)
Jugendamt Landkreis Rastatt
Bauhof Gernsbach
Stadtwerke Gernsbach
Netze BW
Stadt Gernsbach (Bürgermeister, Hauptamtsleiter + stellv. Hauptamtsleiter, Pressestelle)
Pressestelle Polizeipräsidium Offenburg
Polizeirevier Gaggenau
Bundespolizei
Kriminalpolizei
Kriminaltechnik
Verkehrspolizei Drohne
Landeskriminalamt

 

Pressemeldung der Polizei:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110975/5490390

 

 

Sonstige Informationen

Einsatzbilder