Gebäudebrand

B5
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Einsatzort Details

Reichental, Süßer Winkel
Datum 13.04.2023
Alarmierungszeit 02:48 Uhr
Einsatzende 21:00 Uhr
Einsatzdauer 1 Tag(e) 18 Std. 12 Min.
Alarmierungsart Digitaler Meldeempfänger
eingesetzte Kräfte

Abteilung Gernsbach
Abteilung Süd
Abteilung Lautenbach
Abteilung Staufenberg
Abteilung Reichental
ELW-Gruppe
    B5

    Einsatzbericht

    Am 13. April wurden wir um 02:48 Uhr zu unserem wohl tragischsten Brandeinsatz der letzten Jahrzehnte alarmiert:

    Gemeldet war ein Gebäude in Vollbrand in Reichental. Mehrere Personen auf dem Dach, mehrere Personen im Gebäude. Die Polizei war bereits vor Ort. Diese Lagemeldung bestätigte sich beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs nach nur neun Minuten. Sofort wurde die Rettung der Personen auf dem Dach über tragbare Leitern eingeleitet. Ein Innenangriff war aufgrund der Brandausbreitung im Gebäude zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich. Daher wurde das Primärziel auf die Verhinderung der Ausbreitung des Brandes auf die umliegenden und eng angrenzenden Häuser, welche teilweise aus Fachwerkhäusern bestehen, gelegt. Mehrere C-Rohre sowie die Drehleiter mit einem Wenderohr sorgten dafür, dass die Flammen nicht auf die benachbarten Gebäude übersprangen. Zusätzlich unterstützte uns ein Hubschrauber der Polizei aus der Luft, um eine mögliche Brandausbreitung zu erkennen. Da der massive Außenangriff zu einem hohen Löschwasserbedarf führte, wurden zusätzlich zu der Wasserentnahme aus dem öffentliche Wassernetz zwei Wasserentnahmestellen aus dem angrenzenden Bach eingerichtet. Nachdem sich die erste Hektik mit den vielen Personen, die sich auf der Straße befanden und von uns unter anderem von den Dächern gerettet wurden, gelegt hat, bestätigte sich die Vermutung, dass sich noch drei Personen im Gebäude befinden müssen. Da die Zerstörung am Gebäude durch den Brand bereits so stark war, war auch weiterhin kein Betreten des Gebäudes zur Personensuche und dem Ablöschen weiterer Brandstellen möglich. Aus diesem Grund wurde die SRHT-Einheit (Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen) Mittelbaden alarmiert, welche sich mithilfe des zusätzlich alarmierten Teleskopmasts der Daimler Truck AG Gaggenau, von oben in das Gebäude abseilte. Bei der aufwändigen Suche innerhalb des Gebäudes bestätigte sich dann die schlimme Vermutung. Nacheinander konnten drei tote Personen gefunden und dann nach Rücksprache mit der Kriminalpolizei aufwändig geborgen werden.

    Da das Gebäude akut einsturzgefährdet war, wurde durch den bereits seit Beginn an anwesenden Fachberater des THW starke Kräfte des THW an die Einsatzstelle alarmiert. Diese sicherten über die Nacht große Teile des Gebäudes gegen Einsturz. Nur so war es möglich, weitere kleinere Glutnester abzulöschen und auch der Polizei Zutritt zu dem Gebäude für weitere Untersuchungen zur Brandursache zu ermöglichen.

    Insgesamt dauerten die Löscharbeiten, die Nachlöscharbeiten, die Bergung der Personen und die Absicherungsmaßnahmen des Gebäudes 42 Stunden. Am Freitagabend konnte der Primäreinsatz gegen 21 Uhr beendet werden.

    Neben der Feuerwehr und dem THW waren auch viele Kräfte des Rettungsdienstes, der DRK-Bereitschaft, der Helfer-vor Ort, der Polizei, des Notfall-Kristenteams sowie des Einsatz-Nachsorge-Teams (ENT) für die anwesenden Einsatzkräfte vor Ort.

    Von der Feuerwehr waren rund 200 Kräfte mit 40 Fahrzeugen und vom THW rund 160 Kräfte mit 45 Fahrzeugen vor Ort. Polizei und Kriminalpolizei waren mit etwa 30 Personen und neun Fahrzeugen, der Rettungsdienst mit zehn Kräften und fünf Fahrzeugen, die DRK Bereitschaft mit 34 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen, NKT mit vier und das ENT mit neun Personen im Einsatz.

    Trotz des leider sehr tragischen Ausgangs war die Zusammenarbeit aller beteiligter Hilfsorganisationen bei diesem Einsatz hervorragend und es konnten nicht nur 16  Personen vor den Flammen gerettet, sondern auch die Ausbreitung des Brandes auf andere Gebäude verhindert werden. Aktuell werden noch weitere Reinigungs- und Wartungsarbeiten an unseren Geräten und Materialien durchgeführt. In der kommenden Woche findet dann abschließend noch eine Nachbesprechung des Einsatzes mit allen beteiligten Organisationen statt.

    Im Einsatz waren im Einzelnen:

    Feuerwehr Gernsbach
    Feuerwehr Weisenbach
    Feuerwehr Forbach
    Feuerwehr Baden-Baden (Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr)
    Feuerwehr Gaggenau
    Feuerwehr Kuppenheim
    Feuerwehr Loffenau
    Werkfeuer Daimler Truck AG Gaggenau
    Feuerwehr Bühlertal (SRHT)
    Bergwacht Baden-Baden (SRHT)
    Kreisbrandmeister LKR Rastatt
    ENT Mittelbaden
    Notfall-Krisen-Team
    Rettungsdienst Mittelbaden
    Helfer-vor-Ort Reichental
    DRK-Bereitschaften (mit den Ortsvereinen Gernsbach, Ottenau, Bischweier, Gaggenau, Muggensturm, Bietigheim)
    THW Regionalstelle Karlsruhe (mit den Ortsverbänden Rastatt, Baden-Baden, Bühl, Karlsruhe, Pforzheim, Dettenheim)
    THW Regionalstelle Freiburg (mit den Ortsverbänden Achern, Kehl, Offenburg)
    THW Regionalstelle Mannheim (mit den Ortsverbänden Ladenburg und Haßmersheim)
    THW Regionalstelle Göppingen (mit dem Ortsverband Kirchheim unter Teck)
    Jugendamt Landkreis Rastatt
    Bauhof Gernsbach
    Stadtwerke Gernsbach
    Netze BW
    Stadt Gernsbach (Bürgermeister, Hauptamtsleiter + stellv. Hauptamtsleiter, Pressestelle)
    Pressestelle Polizeipräsidium Offenburg
    Polizeirevier Gaggenau
    Bundespolizei
    Kriminalpolizei
    Kriminaltechnik
    Verkehrspolizei Drohne
    Landeskriminalamt

     

    Pressemeldung der Polizei:
    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110975/5490390

     

     

    sonstige Informationen

    Einsatzbilder